Die Infrastruktur für die Fahrzeugprüfungen am Schermenweg in Bern stammt aus dem Jahr 1966. Da sich der Fahrzeugbestand in der Zwischenzeit vervierfacht hat und das Landverkehrsabkommen der Schweiz mit der Europäischen Union eine jährliche Prüfung der schweren Fahrzeuge und der Anhänger vorschreibt, reichen diese Kapazitäten nicht mehr aus. Der Kanton Bern mietet daher Räumlichkeiten in einem durch einen privaten Investor erstellten Gebäude an der Milchstrasse in Ostermundigen. In diesem Gebäude richtet das Strassenverkehrs- und Schifffahrtsamt eine Halle mit vier Prüfbahnen für den Schwerverkehr und die entsprechenden Büros ein. Dieser Standort hat mehrere Vorteile. So führen die Zu- und Wegfahrten der schweren Fahrzeuge durch kein Wohnquartier, dank der unmittelbaren Nähe der Autobahnausfahrten ist die Zusatzbelastung des Strassennetzes der Stadt Bern gering und die Transportunternehmer müssen keine längeren Umwegfahrten vornehmen.
Die Kontrollen des Schwerverkehrs auf der Strasse (Einhaltung der Verkehrsvorschriften, Arbeits- und Ruhezeit, Gewicht, Fahrzeugzustand, Ladung und Transport gefährlicher Güter) führt der Technische Verkehrszug der Kantonspolizei Bern durch. Seit der Einführung der leistungsabhängigen Schwer-verkehrsabgabe sind diese Kontrollen intensiviert worden. Neu führt die Kantonspolizei im Auftrag des Bundes auch die so genannten Unterwegskontrollen gemäss dem Landverkehrsabkommen durch. Bern ist für den Bund einer der Wunschstandorte für die Durchführung der sicherheitsrelevanten technischen Kontrollen des Schwerverkehrs. Daher soll eine der vier Prüfbahnen für diese Kontrollen reserviert sein. Für den Kanton Bern ergibt sich damit die Chance, eine für die künftige Entwicklung im Strassenverkehr und Unfallverhütung wesentliche Kontrollinfrastruktur zu schaffen und gleichzeitig neue Arbeitsplätze zu sichern. Zudem ermöglicht die Bildung dieses Schwerverkehrszentrum Synergien in der Zusammen-arbeit der an der Kontrolle und der Prüfung des Schwerverkehrs beteiligten kantonalen Stellen und des Bundes.
Auskünfte erteilt:
Hansulrich Kuhn, Vorsteher des Strassenverkehrs- und Schifffahrtsamtes, Polizei- und Militärdirektion, Tel 031 634 27 55